Schau auch mal hier:
https://www.silver-caramel.de/sinn-des-lebens-spannende-gedanken-12-2022/
https://selbst-management.biz/neu-hier/
Zeitmanagement mal anders betrachtet
Was wirklich zählt fragen wir uns immer wieder.
Zugegeben, Zeitmanagement ist ein eher sperriges Wort, das nicht unbedingt dazu einlädt, gleich in den Entspannungsmodus umzuschalten. Denn eigentlich assoziieren wir mit Zeitmanagement eher berufliche Terminplaner und IT-Anwendungen, um ein Ziel zu erreichen.
Sicher kennst du das: Der Tag ist rum und du fragst dich, wo die Zeit schon wieder geblieben ist? Dabei haben wir den Wunsch, unsere Zeit als sinnvoll und aktiv sowie lebensbejahend zu empfinden. Nur kommt da oftmals der Alltag dazwischen.
Immer so weiter?
Ist es nicht verrückt? Jeder von uns hat theoretisch genau die gleiche Zeit, nämlich 24 Stunden pro Tag. Am eines Tages jedoch macht sich oft das unangenehme Gefühl breit, dass die Zeit doch wieder viel zu schnell vergangen ist und noch unzählige Aufgaben liegengeblieben sind.
Und, was noch viel schlimmer ist, ist der nagende Gedanke, dass das eine oder andere, womit wir so unsere wertvolle Zeit verbringen bzw. verbringen müssen, uns gar nichts gegeben hat.
Stillleben auf Mallorca: Muße muss manchmal sein
Zeit ist ein kostbares Gut: So schaffen wir Freiraum für das, was wirklich zählt
1. Technik-Detox
Handy hin oder her. Ganz ohne geht es heute schwierig, aber dennoch ist eine innere Nachfrage sinnvoll. Denn wir verbringen bis zu 4 (!) Stunden am Tag mit dem Handy, mit Apps, Chats & Co. Da macht eine Techniküberprüfung tatsächlich Sinn.
Welche Apps gefallen mir wirklich? Frage dich mal: Gucke ich mir gerne Fotos in den Sozialen Medien an? Lese ich wirklich alle Zeitungen auf dem Handy? Wie wichtig sind schnelle Kontakte per Chat-Apps? Oder will ich nicht mal wieder telefonieren oder jemanden treffen? Und genauso wichitg: Zu welcher Zeit möchte ich das tun und mit welcher Intensität?
Tipps für die Umsetzung:
1. Einen Plan anlegen, wann und mit wieviel Zeit ich welche Apps nutzen möchte. Also z.B.: Morgens 10 Minuten, um sich bei der Familie zu melden und um die wichtigsten Neuigkeiten/Nachrichten zu lesen? Vielleicht stellst du ja fest, dass du gerne mal wieder tiefgründiger und konzentrierter lesen möchtest und nicht dauernd alles gleichzeitig und schnell machen willst? Auch wenn du keinen Plan anlegst: Sich darüber Gedanken zu machen, hilft schon enorm weiter.
2. Handyfreie Zeit schaffen: Zur Not das Handy ausschalten oder in eine Schublade legen. Heute gang und gäbe, aber nicht zu unrecht als unhöflich empfunden: Wenn sofort das Handy auf dem Essenstisch liegt und dauernd nachgeguckt wird, um etwas zu googeln, zu chatten usw. Neulich in einem Lokal sah ich einen Jugendlichen, der mit stoischer Sicht auf sein Handy die Tür öffnete. Er betrat den Raum, ohne auch nur ein Mal aufzuschauen und irgendetwas um sich herum zu bemerken, da er ununterbrochen mit seinem Handy beschäftigt war. Wie findest du das?
Was bringt es: Wenn ich mich bewusster für oder gegen etwas entscheide, hole ich mir den Sinn meines Tuns zurück. Und spare auch noch Zeit! So habe ich mehr davon, um auch mit dem Handy das zu machen, was ich wirklich gerne mache, z.B. Fotos teilen. Zeit ohne Handy kann auch anders sinnvoll genutzt werden, indem du einfach mal Leute beobachtest oder das schöne Wetter genießt.
Blumenarrangement auf Madeira: Die Schönheit um uns herum sehen
2. Nervige Zeitfresser enttarnen: Unterbrechungen vermeiden
Achtung, die sind auch gemein: Die unliebsamen Unterbrechungen. Diese ganz zu vermeiden ist schwierig, aber mit folgenden Tipps kann es gelingen, sie in den Griff zu kriegen.
1. Nein sagen üben kann helfen, das aktuell angepeilte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Das Fatale: Wer sich dauernd unterbrechen lässt, hat immer weniger Zeit für das, was er gerade macht.
2. Hier können tatsächlich Apps oder Tools helfen. Kleiner Trick: Wer sich dagegen sträubt, kann sich sagen, dass er damit seine freie Zeit und für das, was wirklich zählt, vergrößert.
3. So geht die Umsetzung: Aufgaben, Pflichten und alle anderen Tätigkeiten in bestimmte Zeitkontingente wie z.B. 30 Minuten einzuteilen. Das Wichtige dabei: Jeden Abschnitt ohne Unterbrechung abschließen. Auch mit „Kleinkram“ funktioniert das genau so: Diese dann einfach bündeln, wie Schreibtischschublade aufräumen, der Anruf beim Finanzamt oder das Telefonat mit einer lieben Freundin. Auch die Pausen miteinbeziehen.
Der Vorteil: Durch die klaren Strukturen sieht man, was man alles schon geschafft hat.
3. Was sind meine Werte, was macht für mich Sinn?
Stress hat die unangenehme Eigenschaft, uns immer weniger abschalten zu lassen. Das heisst, selbst wenn wir Zeit haben, machen wir dann immer noch etwas, das noch erledigt werden muss: Küche aufräumen, noch schnell zum Briefkasten rennen etc. Anstatt mal die Zeit für wirklich Schönes zu nutzen, hecheln wir von einer Aufgabe zur nächsten.
1. Hier sei das wichtige Stichwort Muße erwähnt. Die kann nämlich Stress entgegenwirken. Sie lässt uns eher wieder den Blick öffnen für das, was uns am Herzen liegt und nicht nur permanent für das, was erledigt werden muss. Diese wie oben erwähnt einfach in den Zeitplan mit einbeziehen!
Unser Dilemma ist oft, dass wir nicht mehr wissen, was unsere Werte momentan sind. Doch die können uns helfen, wieder resilienter zu werden und unsere leeren Batterien wieder aufzufüllen. Also: Ran ans Papier und Stift gezückt und aufschreiben, damit nichts vergessen geht. Werte können sein: Ruhe, Natur, Familie, Kreativität usw.
2. Hier hilft, mindestens 20 Dinge aufzuschreiben, die uns erfüllen, die wir gerne machen, wo wir alles um uns herum vergessen, sogar die Zeit! Das können alle möglichen Dinge sein, in einem schönen Laden stöbern, draußen die Vögel beobachten oder ausgiebig frühstücken mit einer alten Freundin, Stricken, …
3. Als Nächstes notierst du dazu eine Zeiteinteilung: Was dauert unter 15 Minuten? Was braucht mindestens 1 Stunde, Tag, Woche usw. Jetzt kommen noch die Werte (s. Punkt 2. oben) dazu.
4. Jetzt wird Priorisiert: Was meinen Werten zu Gute kommt, wird in einer Liste ganz oben angeordnet. Wenn mir momentan meine Familie am wichtigsten ist, kommt dieser Punkt ganz noch oben. Dazu kann auch eine Pinnwand mit Kärtchen verwendet werden. Du kannst auch Fotos davon machen und ausdrucken wenn du magst, dann siehst du, wie sich die Übersicht deiner Werte verändert oder vielleicht gleich bleibt.
5. Wenn du magst, kannst du dir die Ergebnisse regelmäßig anschauen, z.B. am 1. Samstag eines Monats. So siehst du nochmal genau, was dich in den letzten Tagen oder Wochen begleitet hat.
6. Das Gute an der Liste: Du kannst sie jeden Tag ergänzen und sie zu Rate ziehen, wenn du mal ein bisschen Zeit hast. So kann sinnloses Handy-Scrollen vermieden werden und Platz für Seelenfutter geschaffen werden.
7. Wenn was fehlt, wie z.B. mehr Austausch trotz Mobilem Arbeiten, dann kannst du Ideen sammeln, wie du das doch erreichen kannst. Hier kann eine Verbredung mit einer/einem Kolleg*in oder nach Feierabend mit einem lieben Menschen in deinem Leben sein.
Französisches Flair auf dem Tisch: Schönheit sehen und schätzen
4. Last but not least: Mit mir selbst befreundet sein
In mein Poesiealbum hat in der 5. oder 6. Klasse eine Klassenkameradin geschrieben: To have a friend, you have to be a friend. Heisst so viel wie: Um einen Freund zu haben, musst du ein Freund sein. Ehrlichgesagt dachte ich erst, was soll das denn eigentlich? Weil ich dachte, dass das ja total logisch sei. Doch im Laufe der Zeit habe ich den Spruch immer wieder neu und anders verstanden und immer wieder einen neuen Sinn darin gesehen. Und mir ist auch klar geworden, dass ich zuerst mit mir selbst befreundet sein muss, um den Schritt auf andere machen zu können.
1. Dazu zählt auch, nicht immer nur die Anforderungen und Wünsche anderer zu sehen und umzusetzen, sondern auch meine eigenen Wünsche wahr- und ernstzunehmen. Dann haben wir auch wieder Energie für das, was für uns wirklich zählt. Zusammenfassend kann man sagen: Freundlich mit sich selbst umgehen, so, wie man es sich von der/dem besten Freund*in wünscht. Wir können lernen, umzuschalten.
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Wieder-Kennenlernen mit deinen Werten und Wünschen. Ich hoffe, ich konnte dir ein paar neue Denkanstöße dazu geben.