Interview mit Larissa, Yoga- und Meditationsprofi mit eigenem Yogastudio

1. Was bedeutet Glück denn eigentlich?

Das ist eine gute Frage und leicht könnte ich ein ganzes Buch darüber schreiben :-).

Kurz und knapp gesagt ist Glück für mich der Zustand völliger Hingabe dessen, was gerade ist.

Es ist ein Zustand, in dem mein Körper, Geist und Seele im Einklang sind und ich den Zauber des Moments bis in der kleinsten Zelle meines Körper schwingen fühlen kann.

2. Wie finde ich es überhaupt?

Unser Glück offenbart sich, wenn der Schleier der Illusion, die wir selber kreieren, fällt.

Um langfristig Glück empfinden zu können, nutze ich die tägliche Meditationspraxis. Sie hilft mir meinen Geist von unwichtigen Gedanken zu befreien, meinen Körper still werden zu lassen und mein wahres Selbst zu fühlen.

In der Meditation befreien wir uns von dem Ballast, der sich jeden Tag aufs neue auf unseren Schultern anhäuft und lassen jegliche Form von negativen Energien, die uns in Schach halten los. Durch das Loslassen befreien wir uns. Das Leben darf leichter, einfacher und lockerer werden.

Solange wir das Glück um uns herum suchen, werden wir es immer nur kurzfristig schmecken können. Glück ist ein Bewusstseinszustand, der unabhängig von Alter, Aussehen, Wohnort, Einkommen oder Familienstand existiert. Wenn wir dies verstehen und realisieren, dass nichts und niemand im Aussen uns je wahrhaftig glücklich machen kann, dann sind wir dem Glück bereits ein großes Stück näher gekommen. Das Glück wohnt in uns.

3. In schwierigen Zeiten, wie finde ich da Halt und Zuversicht?

Mir gibt meine Familie, die Struktur meines Alltags und die Yogapraxis, bzw. die Meditation wie in Frage 2 beschrieben auch in schwierigen Zeiten Halt und Zuversicht. Disziplin, Rituale, Geduld und auch Mut spielen hier eine große Rolle. Ausserdem habe ich ein tiefes Vertrauen in das Leben. Meiner Meinung nach geschieht nichts zufällig. Alles folgt einer universellen Ordnung und auch wenn wir in manchen Zeiten daran zweifeln, verstehen wir doch meist ‚hinterher‘ warum geschehen sollte, was geschehen ist.

Das Wissen, dass alle Lebewesen miteinander verbunden sind und wir auch in Momenten, in denen wir uns einsam fühlen, niemals wirklich allein sind, kann unseren Halt und unsere Zuversicht stärken.

Eine Hilfe sind auch Menschen in unserem Umfeld, die ähnlich fühlen und ‚like-minded‘ sind sowie Bücher, Texte, vielleicht auch Gebete, die uns inspirieren und stets dabei helfen, unsere Herzen geöffnet und unsere Liebe grenzenlos sein zu lassen.

P. T. Chardin sagte: „Wir sind keine menschlichen Wesen, die spirituelle Erfahrungen machen. Wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen.“

4. Ein großes Thema ist ja auch Selbstfürsorge. Was hilft diesbezüglich?

Wahrnehmung, Disziplin und Willenskraft sind die Wurzeln der Selbstfürsorge.

Die Fähigkeit uns zu fühlen und körperlich sowie mental wahrzunehmen, läßt uns erkennen wie es uns wirklich geht. Gefällt uns nicht, was wir sehen und fühlen, liegt es an uns, dies zu ändern. Was können wir tun, um uns selbst zu verwöhnen, uns zu pflegen und uns Gutes zu tun, um ein glückliches, stressfreies, ‚self-caring‘ – vollkommenes Leben zu führen?

An Realisation und den Wille, das eigene Leben zu verändern und die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen schliessen Rituale und Disziplin an. Hier können z.B. Yogakurse, Meditationskurse o.ä. helfen. Wir können unser gesamtes Leben umkrempeln, neue Rituale schaffen, unseren Alltag umgestalten, Altes loslassen und Neues ausprobieren. Wir machen interessante Erfahrungen, aus denen wir lernen dürfen und können jederzeit aufs Neue entscheiden wohin der weitere Weg gehen soll. Wichtig ist dabei, dass niemand anderes unsere Lebensweise verändern kann ausser uns selbst.

Also, ab in die Yogaschule, auf eine neue Reise, eine andere Ernährung ausprobieren, interessante Bücher lesen usw.

Fühle dich und verändere geduldig, was du verändern kannst!

Nimm dir Zeit für dich selbst!

5. Du gibst ja auch Meditationskurse, genauergesagt die Verbindung aus Yoga und Meditation. Inwieweit kann Meditation stärken und uns bereichern?

Auf dem achtgliedrigen Weg des Yoga finden wir die Meditation auf der vorletzten Stufe vor dem eigentlichen Ziel, der Glückseligeit „Ananda“.

Auf dieser Stufe sind Körper und Geist stabil, fähig still und fokussiert zu sein und zu bleiben. Wir erreichen einen höheren Bewußtseinszustand. Glück, Frieden, Ruhe und Leichtigkeit schwingen im Einklang in uns.

Das Leben wird insgesamt leichter, freier und unkomplizierter. Es ist nicht so, dass wir von nun an auf einer Wolke umherschweben und uns nichts trauriges, negatives oder schlechtes mehr begegnen würde, doch wir reagieren „anders“ auf das, was wir beobachten können. Durch eine regelmäßige Meditationspraxis lernen wir in uns zu ruhen, gut verwurzelt und hoch hinauswachsend dem zu begegnen, was gesehen und gehört werden will. Wir finden Stabilität in unserem Leben, lernen uns nicht so wichtig und vor allem die Dinge nicht so persönlich zu nehmen. Wir leben mit einer verspielten Leichtigkeit.

6. Den inneren Kompass neu finden, das wollen sicherlich einige von uns. Welche Tipps kannst du uns dazu verraten?

Finde deine innere Stimme und folge ihr!

Probier Neues aus!

Integriere Rituale in dein Leben!

Bleibe neugierig, sei mutig und übe dich in Geduld!

Du bist niemals allein – ich bin du und du bist ich!

Komm ins YOGĀNANDA Dreieich und werde Teil unserer Community!

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7. Und was ist dein Mantra?

„Stille findest du jenseits des Lärms“ – „Silence can be found beyond the noise“.

Liebe Larissa, ich danke Dir sehr für Deine Antworten und ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe. Bis bald!